|   17.02.2025

Europa verliert Marktanteile in der Elektromobilität

Europas Automobilsektor steht vor gravierenden strukturellen Herausforderungen. Das zeigt ein aktueller Bericht von Acredia in Zusammmenarbeit mit Allianz Trade.

Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Doch durch mangelnde Investitionen in Innovation und Elektromobilität drohen wir, unseren Vorsprung endgültig zu verlieren, warnt Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia Kreditversicherung AG. Foto © Acredia/M. Draper

Innovation und Produktion. China dominiert den EV-Markt mit einem Wachstum von 40 Prozent in 2024, während Europa als einziger großer Markt sinkende EV-Verkäufe verzeichnet. Gleichzeitig profitieren asiatische Hersteller vom Hybrid-Boom mit einem Plus von 20 Prozent. China investiert Milliarden, die USA schützen ihre Märkte – doch Europa setzt auf Strafzahlungen statt gezielter Förderung. Das ist nicht nachhaltig, warnt Meierschitz.

Ein 10-Punkte-Plan für Europas Autoindustrie soll verlorene Wettbewerbsfähigkeit zurückholen: Dazu zählen Investitionen in Batterie- und Ladeinfrastruktur, eine schlanke Modellpalette sowie stärkere internationale Zusammenarbeit. Erfolgsmodelle wie China (231 Mrd. USD Förderung), Norwegen (flächendeckende Ladeinfrastruktur) und Tesla (Technologieführerschaft mit wenigen, effizienten Modellen) zeigen den Weg. Jetzt braucht es Industriepolitik, die Innovation und Produktion gezielt stärkt, um Europa als Automobilstandort zu sichern. Foto © Kelag Energie

Europas Zukunft steht auf dem Spiel. Europäische Autobauer müssen ihre Modellpalette auf fünf bis sechs wettbewerbsfähige Hybrid- und Elektrofahrzeuge reduzieren und stärker in Batterieproduktion und Ladeinfrastruktur investieren. Mindestens zehn Prozent des Umsatzes sollten in Forschung und Entwicklung fließen, während neue Märkte wie Indien, Vietnam und Südamerika Wachstumspotenzial bieten. Foto © Acredia/M. Draper

Parallel dazu braucht es politische Maßnahmen: Zölle auf Importe mit weniger als 75 Prozent europäischem Produktionsanteil könnten zwei Mrd. Euro jährlich einbringen. Ein Investitionspaket für Ladeinfrastruktur sowie eine Kaufprämie für E-Autos unter 45.000 Euro mit europäischer Wertschöpfung sollen die E-Mobilität vorantreiben. Zusätzlich sollten EU-Förderprogramme für Batterieforschung, autonomes Fahren und Recycling genutzt werden, um Europas Innovationskraft langfristig zu sichern.

Hier können Sie den gesamten Bericht herunterladen.

Acredia ist Österreichs führende Kreditversicherung und schützt offene Forderungen im In- und Ausland im Gesamtwert von über 35 Milliarden Euro. Acredia ist ein Tochterunternehmen von Oesterreichische Kontrollbank AG und Allianz Trade, des Weltmarktführers bei Kreditversicherungen. 

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