|   13.04.2023

Der Getränkekarton, die Verpackung die nachwächst

Statistisch gesehen greift jede/r Österreicher/in 75 mal im Jahr zu Produkten im Getränkekarton. Zum größten Teil besteht der Getränkeverbundkarton aus Zellstoff, der aus dem nachwachsenden, CO2-neutralen Rohstoff Holz hergestellt wird. Damit Milch, Fruchtsäfte und empfindliche Lebensmittel optimal geschützt werden, kommen dünne Schichten aus Kunststoff und teilweise Aluminium hinzu.

Viel wird über Einweg versus Mehrweg, Glas- oder Kunststoffflasche gesprochen. Hin und wieder taucht auch die Getränkedose auf. Der Getränkekarton jedoch fast nie. Was steckt hinter dieser scheinbar unscheinbaren Verpackung? Das Magazin Pack & Log hat Georg Matyk, Geschäftsführer von Getränkekarton Austria, zum Interview gebeten.  

Im Rahmen des EU Green Deal wird auch die Kreislaufwirtschaft forciert. Was kommt hier auf den Getränkekarton zu?

Georg Matyk: So einiges. Es gibt ja bereits existierende Rechtsnormen wie die PPWD Packaging and Packaging Waste Directive und die Single-Use Plastics Directive, mit Recyclingquoten, dem Ausbau der Sammelsysteme, Produzentenverantwortung und vieles mehr. Neu ist aber der Entwurf zur PPWR Packaging & Packaging Waste Regulation, der Europäischen Verpackungsverordnung. Und hier handelt es sich um Kreislaufwirtschaft im höchsten Ausmaß.

Georg Matyk, Getränkekarton Austria: „Wir sind gut, was Sammlung und Recycling angeht. Da liegen wir europaweit bei rund 50 Prozent und in Österreich bei 68 Prozent, auch dank der flächendeckend vereinheitlichten Sammlung!“

Woraus besteht der Getränkekarton eigentlich?

Matyk: Der Getränkeverbundkarton ist eine hochtechnische Einwegverpackung. Sie besteht aus kunststofflaminiertem Karton, wobei der Kartonanteil bei 75 Prozent liegt. Je nach Einsatzzweck wird der Karton auf der Innenseite beschichtet. Dabei kommt Polyethylen, Aluminium oder EVOH zum Einsatz. Der Karton verleiht dem Verbundstoff Form und Stabilität. Die innere Beschichtung sorgt für den Schutz des Füllgutes. Die äußere Schicht schützt den Karton vor Durchnässung und erhöht die Barriereeigenschaften des Verbundes.

Wie schneidet der Getränkekarton im Vergleich zu anderen Packstoffen bei der Ökobilanz ab?

Matyk: Sehr gut! Im Jahr 2019 hat die ALPLA Group gemeinsam mit C7 im Rahmen einer groß angelegten Studie die Umweltauswirkung von für den österreichischen Markt typischen Verpackungen untersucht. Hier liegt der Getränkekarton mit einem ökologischen Fußabdruck von 88 g CO2-Äquivalenten pro 1-Liter-Verpackung deutlich vor der Einweg-Glasflasche, der Mehrweg-Glas- und der PET-Einwegflasche. Auch zeigt der Getränkekarton bei allen Wirkungskategorien ökologische Vorteile gegenüber Glas-Einweg- und Glas-Mehrweg-Flaschen. Ein Grund der guten Ökobilanz ist das Gewicht. Denn der Getränkekarton ist leichter als die Glasflasche. Allein das spart CO2 beim Transport.

Für immer mehr Konsument:innen spielt die Umweltverträglichkeit von Verpackungen eine wichtige Rolle. Das gilt auch für Haushaltsprodukte. Ein Beispiel ist Elopak D-PAK™, der neue Giebelkarton für Non-Food-Produkte.

Das gesamte Interview ist im Fachmagazin Pack & Log, Ausgabe April 2023 erschienen.

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