Die Papier und Karton verarbeitende Industrie hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Im Rahmen des von com_unit organisierten Bilanz-Pressegesprächs informiert die Branche die mediale Öffentlichkeit.
86 Produktionsbetriebe haben im Vergleich zum Vorjahr mengenmäßig einen Rückgang von minus 6,3 Prozent auf 1,2 Mio. Tonnen hinnehmen müssen. Beim Wert legte die PROPAK Industrie rohstoffkosten-bedingt um plus 19 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro zu.
„Ein herausforderndes Jahr liegt hinter uns, ein weiteres vor uns“, sagt PROPAK-Chef Georg Dieter Fischer. Foto © com_unit/APA/Schedl
Aktuell beschäftigen die PROPAK Industrie rund 9.000 Mitarbeiter:innen. „Ein Niveau, das wir trotz der angespannten Situation halten wollen“, sagt Obmann-Stellvertreter Marko Bill Schuster. Außerdem arbeite die Branche daran, die Jobs in der Industrie weiter attraktiver zu machen.
Elisabeth Goerner, Geschäftsführerin der Goerner Group, hob die Bedeutung der Nachhaltigkeit hervor. „Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um unsere Produkte weiter zu verbessern und die Recyclingquote zu erhöhen. „Schon jetzt ist der Recyclinganteil in Österreich sehr hoch, Sammelquoten von 85 Prozent und mehr würden für sich sprechen“, so Goerner.
Scharfe Kritik gab es von PROPAK-Geschäftsführer Martin Widermann an der geplanten EU-Verpackungsverordnung (PPWR). Die Branche stößt sich vor allem an den verpflichtenden Mehrwegquoten. „Wir unterstützen die EU-Ziele, etwa zur Abfallvermeidung, doch ohne Not das Kreislaufsystem par excellence für Papier und Karton-(Verpackungen) in Frage zu stellen und der Mehrwegverpackung einen pauschalen Vorrang einzuräumen, ist der falsche Weg! Das bedrohe Teile der Branche,“ so Widermann.
Zum Ausblick der wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2023 äußerte sich PROPAK-Obmann Fischer vorsichtig. „Ich hoffe auf einen Turnaround im zweiten Halbjahr. Realistischerweise wird unsere Branche jedoch“bestenfalls das Niveau von 2022 erreichen“, so der Fachverbandschef.